Dr. Claudia Pinkas-Thompson
- Promotionsthema: Der phantastische Film. Instabile Narrationen und die Narration der Instabilität
- Promotionsdauer: 2006-2009
- claudia pinkas ∂ kit edu
- www.wmk.itz.kit.edu/1320_1425.php
Veröffentlichung der Promotion: Claudia Pinkas: Der phantastische Film. Instabile Narrationen und die Narration der Instabilität, de Gruyter: Berlin u.a. 2010.
Werdegang bis zur Promotion
- Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Multimedia in den Geistes- und Sozialwissenschaften an der Universität Karlsruhe (TH)
- 12/2005: Magister Artium (M.A.)
- 12/2005-11/2006: Wissenschaftliche Hilfskraft im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekts "Luftkrieg und Städtezerstörung in Europa. Erinnerungskulturen und Identitätsbildung"
- 10/2006-09/2008: Promotionsstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg
- 04/2008-07/2008: Gemeinsame Leitung des Hauptseminars "Mind Game Movies" mit Prof. Dr. Böhn
- 12/2009: Abschluss der Promotion
- Seit 2011: Akademische Mitarbeiterin am Dekanat der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften und am Instituts für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
Abstract des Promotionsthemas
Während die Literaturwissenschaft auf eine mittlerweile vier Jahrzehnte andauernde narratologische Auseinandersetzung mit dem Phantastischen zurückblicken kann, hat die Filmwissenschaft bislang keine vergleichbaren Ansätze einer Erzähltheorie des phantastischen Films entwickelt. Das Promotionsprojekt unternimmt einen ersten Schritt in diese Richtung und adaptiert die von Tzyetan Tododrov in seiner Introduction à la littérature fantastique erarbeitete und in dessen Nachfolge weiter ausdifferenzierte narrativ-strukturalistische Theorie des Phantastischen erstmals systematisch für den fiktionalen Film. Dabei wird der literaturwissenschaftliche Ansatz dahingehend erweitert und modifiziert, dass er den spezifischen Bedingungen des filmischen Erzählens gerecht wird.
Ziel der Arbeit ist der Entwurf einer Narratologie des phantastischen Films auf den Ebenen histoire und discours, wobei ein besonderes Augenmerk auf die in der Forschung bislang fast gänzlich vernachlässigte discours-Ebene gerichtet ist. Die charakteristische 'Instabilität' phantastischer Erzählungen, so eine zentrale These, entsteht nicht nur durch die mehrdeutigen Ereignisse auf der Ebene der erzählten Geschichte, sondern insbesondere auch durch Mehrdeutigkeit erzeugende, destabilisierende Erzählverfahren.
Im Einzelnen untersucht werden die Kategorien der Perspektive, der Zeit und der Erzählebenen (discours) sowie der Figur, des Raums und der Grenzüberschreitung durch Medien (histoire) im phantastischen Film. Die Arbeit greift dabei auf Beispiele von der Frühzeit des fiktionalen Films bis zur Gegenwart zurück und bezieht verschiedene nationale Kinematographien ein.