Medienkultur: Theorie und Praxis
Medienkultur: Theorie und Praxis (kurz MKTP) kann als theoretisches Fach mit praxisorientierten Anteilen studiert werden, das innerhalb der geistes- und sozialwissenschaftlichen BA-Studiengänge am KIT den Status eines ergänzenden Wahlpflichtbereichs hat. Als Hauptfach oder Aufbaustudiengang mit dem Abschlussziel Master ist MKTP nicht studierbar.
In sechs Semestern lernen die Studierenden einerseits zentrale medienkulturwissenschaftliche Themenfelder und Theorien kennen. Sie erwerben sowohl theoretische und analytische Kompetenzen als auch Fähigkeiten, die sie für die Arbeit in kultur- und medienwissenschaftlichen Berufen sensibilisieren und qualifizieren. Die ersten beiden Semester besitzen eine medienhistorische, -theoretische und - analytische Ausprägung: In den Veranstaltungen zu Mediengeschichte und - theorie sowie Medienanalyse werden wichtige Grundkenntnisse, Theorien und Analyseskills vermittelt und an Beispielen angewendet. Im zweiten Studienjahr widmen die Studierenden sich der Medien- und Kulturpraxis und haben die Möglichkeit, unter einer Vielzahl von theoretischen und praxisorientierten Veranstaltungen eigenen Interessen nachzugehen und eigene Schwerpunkte zu setzen. Profitieren werden die Studierenden dabei von den Erfahrungen unserer Lehrbeauftragten und DozentInnen u. a. aus den Bereichen Mediengestaltung, Webdesign und Kulturmanagement sowie natürlich aus der akademischen Medienwissenschaft. Im dritten Studienjahr können diese Kenntnisse sowohl im theoretisch-analytischen als auch im praxisorientierten Bereich vertieft und weiterentwickelt werden. Durch Wahlpflichtbereiche ist auch hier das Setzen individueller Schwerpunkte möglich.
Studieninhalte
Medienkulturwissenschaft
Im Modul erwerben die Studierenden einen Überblick über die Geschichte der Medien von der Erfindung der Schrift bis zum Internet. Dazu erhalten sie zunächst eine Einführung in Grundbegriffe der Kommunikations- und Zeichentheorie sowie in verschiedene Medienbegriffe. Darauf aufbauend lernen sie historische Etappen der wichtigsten sprachbasierten und technischen Medien kennen und fragen nach den Gründen für die Entwicklung und Durchsetzung neuer Medien sowie nach ihrer Bedeutung für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft. Des Weiteren setzen sie sich mit zentralen Fragestellungen der Medientheorie auseinander. Sie lesen exemplarische Theorien zu Einzelmedien sowie zu Zusammenhängen zwischen Medien, Kultur und Gesellschaft. Das Spektrum umfasst z. B. Texte aus den Bereichen der Kritischen Theorie, Systemtheorie, der Kanadischen Schule, den Cultural Studies und der feministischen Filmtheorie bzw. der Gender Media Studies.
Medienanalyse
Dieses Modul vertieft medientheoretische und -historische Grundlagen und führt in Methoden der medienkulturwissenschaftlichen Analyse ein. Die Studierenden lernen, aktuelle sowie historische mediale Kommunikationskulturen und -strukturen zu beschreiben und differenzieren, sowohl in Hinblick auf einzelne Medienformate und - produkte als auch in komparativer Perspektive. Dabei werden die Studierenden befähigt, mediale Formen mit ihren spezifischen Eigenschaften voneinander zu unterscheiden und miteinander zu vergleichen sowie sie auch historisch einzuordnen und in ihrer Stellung im aktuellen Mediensystem, in ihren kulturellen Zusammenhängen und in ihren spezifischen Prozessen symbolischer Bedeutungsproduktion beurteilen zu können.
Medien - Kultur - Praxis
Im Modul Medien - Kultur - Praxis erlernen und vertiefen die Studierenden ihre Grundkenntnisse in einem selbstgewählten medien - oder kulturpraktischen Bereich und sind in der Lage, selbstständige kleinere Projekte umzusetzen. Dies können sein: das Produzieren kurzer Filme oder Podcasts, das Gestalten von Webseiten und Blogs oder das Erstellen von Inhalten für soziale Medien. In Übungen mit frei wählbaren thematischen Schwerpunkten erhalten die Studierenden Einblicke in verschiedene Praxisfelder der Mediengestaltung und - produktion sowie kultureller Arbeitspraktiken. Außerdem erlernen die Studierende erste Kompetenzen in Projektmanagement und können diese auf ihre jeweils gewählte Medien - und Kultursparte bezogen umsetzen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, eigene Projekte (z.B. Ausstellungen, Konferenzen, Medienprojekte) zu konzipieren, selbstständig zu realisieren und sich das dafür notwendige (z.B. mediengestalterische) Handwerkszeug anzueignen.