Medienanalyse: Krankheit - Krisen - Comics
- Typ: Proseminar (PS)
- Semester: SS 2025
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Zeit:
wöchentlich mittwochs 11:30 - 13:00 Uhr
ab dem 23.04.2025
bis zum 30.07.2025
in 50.19 Seminarraum 2
50.19 InformatiKOM 1 (1)
- Dozent: Jessica Langenstein
- SWS: 2
- LVNr.: 5014162
- Hinweis: Präsenz
Inhalt | Comics = Superheld*innen kämpfen gegen das übernatürlich Böse? Weit gefehlt. Insbesondere autobiografische Comics sind oftmals künstlerische Auseinandersetzungen mit den Herausforderungen des alltäglichen Lebens. So z.B. in Form des graphic diary, das häufig über das Internet und/oder Social Media verbreitet wird. Doch auch sogenannte graphic novels wie Alison Bechdels „Fun Home. A Family Tragicomic“ (2006) thematisieren psychische Erkrankungen wie Depressionen und Zwangsstörungen. Dabei finden Comickünstler*innen stets individuelle Formen des Ausdrucks: während Bechdel beispielsweise den Fokus auf das Erzählen legt, spiegeln sich die Ängste in Nando von Arbs „Fürchten Lernen“ (2023) in expressiven Zeichnungen wider und werden so nachvollziehbar. Neben diesen autobiografischen/autofiktonalen Comics gibt es jedoch auch rein fiktionale Comics, die von Erkrankungen und Behinderungen erzählen. Charles Burnes‘ zwischen 1995 und 2005 veröffentlichte Comicreihe „Black Hole“ beschäftigt sich beispielsweise mit einer fiktiven, sexuell übertragbaren Krankheit, die als Metapher gelesen werden kann. Selbst im eingangs erwähnten Superheld*innengenre finden sich zahlreiche Figuren mit Behinderungen (z.B. Cyborg, Batgirl/Oracle, Professor X, etc.). Ziel des Seminars soll es sein, tiefer in das Themenfeld „Repräsentation von Erkrankungen und Behinderungen im Comic“ einzutauchen. Das Seminar ist als Einstieg in die Comicanalyse gedacht und kann ohne Vorkenntnisse besucht werden. Gleichzeitig bietet das Seminar auch erfahreneren Studierenden die Gelegenheit zur Vertiefung, da wir uns ausführlich mit Theorien der Critical Disability Studies und der Intersektionalität im Comic befassen werden. CN: Die im Seminar besprochenen Comics und Theorietexte verhandeln diverse Themen, die potenziell belastend sein können (z.B. Krebserkrankungen, Beschreibung psychischer Erkrankungen, Behinderungen, Darstellung von Diskriminierungserfahrungen). Speziell für die Comics beinhaltet dies auch grafische Interpretationen/Reproduktionen von Symptomen oder auch Bildmotiven aus dem medizinischen Kontext (z.B. Spritzen, Sonden). Die konkrete Comiclektüre ist noch nicht vollständig festgelegt, wird aber frühzeitig bekanntgegeben. Bei der Auswahl wird auf allzu explizite Beispiele verzichtet. Sie können sich gerne vorab oder auch während des Seminars bei mir über Inhalte erkundigen oder äußern, wenn Sie Bedenken oder Wünsche in Bezug auf den Umgang mit gewissen Themen oder Bildern haben. Ziel des Seminars soll ein sensibler Umgang miteinander und den verhandelten Themen sein. Organisatorisches: Das Seminar findet im geblockten Format statt. Nach drei einführenden Seminarsitzungen, schließt das Seminar am 21./22.06. mit zwei Blocktagen ab. Die zu lesenden Comics werden in Auszügen zur Verfügung gestellt und für den Seminarapparat angeschafft. Es besteht keine Pflicht, die Comics selbst anzuschaffen. Leistungsnachweise: Voraussetzung für das Bestehen der Studienleistung sind die Übernahme einer Textexpertise, das Erstellen eines Thesenpapiers, Kenntnis über die Seminarlektüre sowie aktive Mitarbeit an der Seminardiskussion. Das Bestehen der Studienleistung ist Voraussetzung für die Modulprüfung/Hausarbeit zu einem selbst gewählten Thema aus dem Seminarkontext. |
Vortragssprache | Deutsch |
Organisatorisches | Veranstaltungstermine:
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