Dr. phil. Marie-Hélène Adam
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin
- Medienwissenschaftliche Lehre
- Tel.: +49 721 608-48838
- marie-helene adam ∂ kit edu
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Zeitraum | |
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März 2020 | Abschluss der Promotion Titel: Technikutopien und Genderkonzepte. Populärkulturelle Repräsentationen von Geschlecht in Science-Fiction-Filmen als Prozess ambivalenter Bedeutungskonstruktion |
2016 | Preis für exzellente Lehre an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften (als Mitglied der Arbeitsgruppe "Medienanalyse"; gemeinsam mit Dr. Claudia Pinkas-Thompson, Szilvia Gellai M.A., Annegret Scheibe M.A. und Dominik Schrey M.A.) |
2014 | Organisation des Workshops "Veränderte Lebenswelt(en). Figurationen von Mensch und Technik" am KIT mit Szilvia Gellai und Julia Knifka, vortrag mit Julia Knifka: "Beyond the Uncanny Valley. Wandel des Menschenbildes in Real Humans" |
2014 | Vortrag "(S)He will be back. Gender, Cyborg, Android-Männlichkeit und Weiblichkeit in der Terminator-Reihe" an der Universität Leipzig auf Einladung der Studierenden-Initiative Powision e.V. |
Organisation der Doktoranden-Ringvorlesung "Stoffe und Werke der Weltliteratur" (KIT), Vortrag: "Jane Austin, Charlotte Brontë and the 'Marriage Plot'" | |
2012 | Organisation des Workshops "Technikzukünfte als geschlechtlich codierte, symbolische Ordnungen in Literatur und Film" am KIT mit Dr. Katrin Schneider-Özbek |
2012-2015 | Promotionsstipendium der "Studienstiftung des deutschen Volkes" |
Juli 2011 | Beginn der Promotion |
2011 | Vortrag "Alfred Hitchcocks The Birds (USA 1963)" in der Doktoranden-Ringvorlesung "Kultureller Kanon I: Schlüsselwerke der Filmgeschichte" (KIT) |
seit März 2010 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) |
2010 | Absolventenpreis der "Heinrich-Hertz-Gesellschaft" |
Januar 2010 | Magistra Artium am KIT (Germanistik) |
Mai 2007 - Februar 2010 | Tutorin und Mentorin am KIT in den Bereichen journalistisches Schreiben, Mediengeschichte und 'Theorien der Medienkultut' |
Februar 2007 | Bachelor of Arts am KIT (Hauptfach Germanistik, Nebenfach: Journalismus und Technik der elektronischen Medien) |
2006 - 2009 | Stipendium der "Studienstiftung des Deutschen Volkes" |
Women’s March, der Hashtag #MeToo, die offizielle Anerkennung des dritten Geschlechts in Deutschland oder eine zunehmende mediale Präsenz von Diskussionen über Gleichberechtigung und Rollenbilder – derzeit werden auf allen Ebenen des sozialen Diskurses Debatten um Deutungshoheit und Bedeutung von Geschlecht geführt. ‚Sex‘ und ‚gender‘ sind elementare Kategorien, die individuelle sowie kollektive, soziale und politische Wirklichkeit bestimmen. Geschlecht ist insbesondere auch ein kulturelles Konstrukt, das mit Macht- und Normstrukturen korreliert. Der medial-künstlerische und populärkulturelle Diskurs ist dabei ein zentraler Faktor: Filme und Fernsehserien repräsentieren kulturelle Vorstellungen von Geschlecht und tragen zugleich selbst zu seiner kulturellen Konstruktion bei. Im Anschluss an die Cultural Studies blickten die Gender Media Studies seit den 1990er Jahren zunächst optimistisch auf die Populärkultur und ihre dynamische Bedeutungsoffenheit. Umso ernüchternder erschienen zunehmende Befunde, dass populärkulturelle Inszenierungen von Geschlecht allzu häufig stereotype Zuschreibungen und die heteronormative Matrix sexueller Differenz reproduzieren (McRobbie 2010). In den 2010er Jahren gelangt die genderorientierte Populärkulturforschung zu einer pragmatischen Position, die von einer widersprüchlichen Wechselwirkung traditioneller und subversiver Tendenzen ausgeht (Villa et al. 2012).In Anbetracht der Tatsache, wie selbstverständlich dieser Widerspruch zwischen Reproduktion von hegemonialen Geschlechterbildern einerseits und ihrer Subversion andererseits bei Populärkultur oft implizit oder explizit vorausgesetzt wird, ist es umso überraschender, dass es bislang an Studien fehlt, die diese Widersprüchlichkeit ins Zentrum einer systematischen Untersuchung stellen. Genauso wäre danach zu fragen, wie Stereotypie und Subversion eigentlich in Relation zueinander gesetzt werden bzw. ob sie in ihren populärkulturellen Erscheinungsformen überhaupt grundsätzlich als Gegensätze gedacht werden sollten. Mit der vorliegenden Arbeit und meiner These der strukturellen Ambivalenz möchte ich an diesem Forschungsdesiderat ansetzen und einen Beitrag dazu leisten, die Diskussion über Gender und Populärkultur weiterzuentwickeln und das Augenmerk auf die produktive Kraft des Ambivalenten richten. Dabei liegen meiner Studie eine Synthese von Theorien der psychoanalytisch-feministischen Filmtheorie (u.a. Mulvey und Doane) sowie Ansätze der Dekonstruktion und des Poststrukturalismus (v.a. Foucault und Butler) sowie der Cultural Studies wie auch der Gender Media Studies zugrunde.
Meinen zentralen Untersuchungsgegenstand bilden aktuelle populärkulturelle Technikutopien und -dystopien in Filmen und Fernsehserien. Die Technikutopie verbindet das transzendierende Moment des Utopischen mit dem extrapolativen Charakter der Science Fiction. Damit erweisen sie sich als besonders fruchtbar, um die Inszenierung und potentielle Neuaushandlung von Geschlecht in der Populärkultur auszuloten.
Unter Technikutopien/-dystopien werden dabei nicht im engeren Sinne eines klassischen Utopiebegriffs gesamtgesellschaftliche Reißbrettentwürfe verstanden. Meine Definition beläuft sich außerdem auch nicht ausschließlich auf das Verständnis von Utopie als rein diskursive Kategorie. Vielmehr gehe ich gehe davon aus, dass populärkulturelle Utopien bzw. Dystopien im Allgemeinen Wunsch- und Angstbilder generieren, die sich aus kollektiven Hoffnungen und Befürchtungen speisen (diese aber auch beeinflussen), und dass sie dabei soziokulturelle Normen, Phänomene und Diskurse reflektieren. Utopische bzw. dystopische Wunsch- und Angstbilder fungieren als Vermittler unterschiedlicher Ebenen, werden sie doch auf der Handlungsebene konkretisiert und durch filmsprachliche Mittel auf verschiedenen kinematographischen Ebenen inszeniert, verweisen darüber hinaus aber auch gemäß Jamesons Ansatz durch ihr reflexives Potential auf die diskursive Dimension. Wichtig ist folglich eine Verbindung aus einer Manifestation des Utopischen in der Fiktion und seiner Entfaltung auf der Ebene des Diskursiven. Populärkulturelle Technikutopien und -dystopien verorte ich in der Science Fiction. Sie imaginieren Konsequenzen technologischer Entwicklung für das Subjekt hinsichtlich seiner Konstitution von Identität, Konzeptionen von Körper, Geist und Welt sowie seinem Grad an persönlicher Autonomie. Auch wenn es nicht um an klassische Formen angelehnte soziale Utopien oder Dystopien handelt, weisen Narrative, die diese Themen verhandeln, stets auch intersubjektive Komponenten auf. Diese generieren sich in der Imagination eines spezifischen Szenarios, das soziale Normen, Geschlechterverhältnisse, soziokulturelle Konstrukte, etc. reflektiert. Ausgehend vom technischen Novum wird das utopische oder dystopische Potential auf verschiedene Weise entfaltet, inszeniert und in Bedeutungskonstruktionen (auch und im Besonderen im Hinblick auf Genderkonzepte) eingebunden.
Unter dieser Perspektive werden in meiner Arbeit einerseits Geschlecht bzw. der Gender-Diskurs an den Schnittstellen von Utopie/Dystopie, der (audiovisuellen) Science Fiction bzw. ihrer Traditionslinien sowie der Diskurs der Populärkultur beleuchtet. So skizziert die Arbeit auch zentrale Debatten und Theorien rund um Essentialismus und Konstruktivismus, sexuelle Differenz, Ökofeminismus und feministischen Posthumanismus, um ihre Argumentation zu verorten und diskursiv zu kontextualisieren. Darüber hinaus wird auch ein historischer Überblick über den Science-Fiction-Film gegeben, der nicht nur Entwicklungstendenzen sowie Motivkonjunkturen offenlegt, sondern dies auch auf einen genderorientierten Fokus zuspitzt und meine analytischen Ansätze in eine diachrone Perspektive stellt. Bei dem Komplex ‚Genderkonzepte in Technikutopien‘ handelt es sich folglich um ein mehrdimensionales Phänomen mit vielschichtigen Sinn- und Bedeutungszusammenhängen – alle Ebenen der Thematik sowie dementsprechend alle Teile der Arbeit sind miteinander vernetzt. Die Reflexivität und Ambivalenz von Populärkultur wird in Beziehung gesetzt mit der Transzendenz von Utopie und Science Fiction, die beide wiederum auch von ambivalenten Spannungsverhältnissen geprägt sind, die bereits auf der Ebene ihrer theoretischen Diskurse einen Resonanzraum für die De- und Rekonstruktion von Geschlechternormen eröffnen. Das Herzstück dieser Arbeit bilden die Fallstudien, illustrieren sie doch in detaillierter, werkorientierter Analyse unter Berücksichtigung verschiedener kinematographischer Ebenen die Prozesse widersprüchlicher, symbolischer Bedeutungsproduktion bezüglich der Inszenierung von Geschlecht.
Publikationen
Adam, M.-H.
2023. Künstliche Intelligenz. Perspektiven auf epistemische, praktische und historiographische Herausforderungen. Hrsg.: D. Pfau, 109 – 126, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e. V
Adam, M.-H.
2021, März 10. Karlsruher Institut für Technologie (KIT). doi:10.5445/IR/1000130195
Adam, M.-H.; Gellai, S.; Knifka, J.
2016. Technisierte Lebenswelt – Über den Prozess der Figuration von Mensch und Technik. Ed.: Marie-Hélène Adam, Szilvia Gellai, Julia Knifka, 9–32, transcript Verlag. doi:10.14361/9783839430798-001
Adam, M.-H.
2016. Technik und Gender : Technikzukünfte als geschlechtlich codierte Ordnungen in Literatur und Film, 195–221, KIT Scientific Publishing
Adam, M.-H.; Gellai, S.; Knifka, J.
2016. transcript Verlag
Adam, M.-H.
2014. Powision, 15, 18–23
Adam, M.-H.
2012. Technikfiktionen und Technikdiskurse : Ringvorlesung des Instituts für Literaturwissenschaft im Sommersemester 2009. Hrsg.: S. Finkele, 51–70, KIT Scientific Publishing
Herausgeberschaften
Rothenhäusler, A.
2016. (M.-H. Adam & K. Schneider-Özbek, Hrsg.), KIT Scientific Publishing. doi:10.5445/KSP/1000051991
Lehre
Regelmäßige Veranstaltungen
Das Seminar Theorien der Medienkultur (TdMk) wird seit dem Sommersemester 2010 regelmäßig (i.d.R. 1-2 Kurse pro Semester) von Dr. phil. Marie-Hélène Adam gehalten. Aus Übersichtsgründen kann das Seminar aufgrunddessen nicht in der folgenden Übersicht aufgeführt werden.
Weitere Informationen zum TdMk-Kurs des aktuellen Semesters finden sich im Vorlesungsverzeichnis.
Semester | Veranstaltung |
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SoSe 2016 |
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WS 2014/15 |
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SoSe 2014 |
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WS 2013/14 |
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SoSe 2012 |
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SoSe 2011 |
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