Simon Lang
- Promotionsthema: Ästhetik und Politik im Werk des Filmregisseurs Elio Petri
- Beginn der Promotion: 2015
- simon lang2 ∂ partner kit edu
Englerstr. 2, Geb. 20.30
D-76131 Karlsruhe
Werdegang bis zur Promotion
- 2008-2011: Bachelorstudium der Medien- und Kommunikationswissenschaften (Uni Passau)
- 2011-2012: Journalistische Praktika in Deutschland und Italien
- 2012-2015: Masterstudium der Germanistik mit medienwissenschaftlichem Schwerpunkt (KIT)
- Seit 2015: Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Germanistik (Prof. Dr. Andreas Böhn, Prof. Dr. Stefan Scherer)
- Seit 2015 Lehrbeauftragter am House of Competence
Abstract des Promotionsthemas
In den sechziger und siebziger Jahren entstehen im Zuge der sich politisierenden westlichen Gesellschaften verschieden Formen des engagierten Kinos. Oft verbinden die Regisseure Gesellschaftskritik mit revolutionären filmischen Verfahren, in denen sich Kritik am Kinodispositiv spiegelt. In Italien bildet sich derweil eine Strömung engagierter Filmemacher aus, die sich oft mit großem Publikumserfolg zwischen Autoren- und Unterhaltungsfilm positionieren. Mit dem Regisseur Elio Petri (1929-1982) nimmt die Untersuchung eine Figur in Blick, die zu Lebzeiten als wichtiger Vertreter dieser Strömung gilt. Während sein Werk in der deutschsprachigen Forschung kaum berücksichtigt wird, findet er in der internationalen Filmwissenschaft auch erst in jüngerer Zeit Beachtung, was auf seine oft als plakativ und epigonal empfundene Darstellungsweise zurückzuführen ist.
Zunächst versucht die Arbeit, die Genese des engagierten Kinos in Italien seit dem Neorealismus nachzuzeichnen, wobei sie historiografische Konzepte aus der italienischen und englischsprachigen Forschung berücksichtigt. In einer Gesamtschau von Petris Werk analysiert sie vor diesem filmgeschichtlichen Hintergrund die ästhetischen Strategien eines Kinos, das populär und zugelich politisch wirksam sein will. Indem sie den Fokus auf das Verhältnis zwischen filmischer Medialität und vorfilmischer Wirklichkeit legt, das Petris Filme formal wie thematisch relevant machen, versucht die Untersuchung zugleich an den in Deutschland populären Diskurs um den Neorealismus anzuschließen. Ein dritter Untersuchungsschritt widmet sich der Rezeption Petris außerhalb Italiens. Im Vergleich mit Regisseuren, die ästhetisch ggf. deutlich auf einen Bruch zielen, wird dadurch die Haltung der zeitgenössischen Filmkultur gegenüber seiner Form des engagierten Kinos rekonstruiert.
Lehrveranstaltungen
SS 2016
- Blended Learning-Seminar Wissenschaftliches Schreiben (HoC)
WS 2015/16
- Blended Learning-Seminar Wissenschaftliches Schreiben (HoC)
SS 2015
- PS/HS/OS 'Am grünen Strand der Spree' als popkultureller Medienkomplex (gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Scherer und Stephanie Heck B.A.)
- Blended Learning-Seminar Wissenschaftliches Schreiben (HoC)