Angewandte Kulturwissenschaft/ Kulturarbeit

Der folgende Text orientiert sich an dem Text der Webseite des Zentrums für Information und Beratung (zib). Er kann dort in der Fassung des zib auch als pdf-Datei abgerufen werden.


Das Studium der Angewandten Kulturwissenschaft ist ein überfachliches Begleitstudium und versteht sich als Ergänzung zum jeweiligen Fachstudium. Neben interdisziplinärem Grundlagenwissen werden an kulturwissenschaftlichem Denken orientierte Kompetenzen im Rahmen eines fachübergreifenden Orientierungswissens vermittelt, die für alle Berufe zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Das Konzept, Angewandte Kulturwissenschaft als Zusatzqualifikation anzubieten, ist nach wie vor bundesweit einzigartig. Es wurde bereits im Wintersemester 1990/91 eingeführt. Im internationalen Vergleich lehnt sich das Begleitstudium an das angloamerikanische Studium der Liberal Arts an.


Der Ergänzungsbereich Angewandte Kulturwissenschaft/Kulturarbeit bietet

  1. eine theoretische Fundierung (Kulturwissenschaft, -theorie, -geschichte; Grundlagenwissen über Kulturinstitutionen und Kulturpolitik),
  2. eine deutlich praxisorientierte Ausrichtung der Inhalte (u.a. Kulturmanagement, medienorienterte Forschung, Projektmanagement, Innovationsmanagement),
  3. eine enge Kooperation mit verschiedenen Kulturinstitutionen (Badisches Landesmuseum, Staatstheater, Stadtarchiv, Kulturreferat der Stadt Karlsruhe u.a.) aus denen regelmäßig durchgeführte Projektseminare und Vortragsreihen als wichtige Studienbestandteile hervorgehen,
  4. eine enge inhaltliche/interdisziplinäre Anbindung an den Ergänzungsbereich Multimedia wie an die in der Fakultät vertretenen ‚klassischen’ Fächer(v.a.Germanistik, Geschichte).

 

 

Studieninhalte

Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen, einem analytischen und einem operativen Teil. Alle drei Teile sind an der Praxis von Kulturarbeit orientiert.

Der theoretische Teil umfasst folgende Themen:

  1. Theorie moderner Gesellschaften
  2. Historische Dimensionen der Kulturpraxis/ Kulturelles Erbe
  3. Wissenschaft und Kultur
  4. Theorie und Praxis der Kulturästhetik
  5. Wertewandel/ Verantwortungsethik (wird wahlweise angeboten)

Der analytische Teil umfasst folgende Themen:

  1. Grundzüge moderner Kulturinstitutionen
  2. Kultursoziologie
  3. Kulturpolitik
  4. Medienkommunikation/ Medienpolitik
  5. Technikentwicklung/ Technikgeschichte (wird wahlweise angeboten)

Der operative Teil umfasst folgende Themen:

  1. Kulturökonomik/ Kulturmanagement
  2. Projekt- und Innovationsmanagement, Mitarbeiterführung und Organisation
  3. Museums- und Ausstellungskommunikation
  4. Medienkommunikation/ Journalismus
  5. Kultur in den elektronischen Medien
  6. Interkulturelle Kommunikation/ Interkulturelles Lernen/ Multikulturalität
  7. Arbeitswissenschaft
  8. Architektur und Stadtplanung als Kulturpraxis (Kultursemiotik)

Die Ausbildung erfordert keine besonderen Vorkenntnisse.


 

Studienziele

Gegenstand der Ausbildung im Bereich 'Angewandte Kulturwissenschaft/ Kulturarbeit' sind Theorie und Praxis der Kulturarbeit für staatliche, kommunale und private Träger. Die Ausbildung erfolgt auf wissenschaftlicher Grundlage und in Kooperation mit öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen. Sie beinhaltet theoretische, analytische und operative Aspekte. Die Studierenden sollen befähigt werden,

  • die Arbeit spezifischer Kulturinstitutionen (wie Theater, Museen, Bibliotheken, soziokulturelle Zentren, Science Centers, Agenturen, Medienanstalten) zu analysieren, und zwar auf der Grundlage von Kenntnissen über die Kultur moderner Gesellschaften, ihrer wissenschaftlichen und technischen Grundlagen, ihrer plurikulturellen und interkulturellen Aspekte, ihrer ethischen und ästhetischen Optionen sowie ihres Umgangs mit der historischen Dimension,
  • unter Berücksichtigung kulturpolitischer, kultursoziologischer und kulturökonomischer Bedingungen eigene Projekte der Kulturarbeit zu konzipieren, was insbesondere Inhalt und Ziel der regelmäßig angebotenen Projektseminare ist,
  • gestützt auf die in der Ausbildung vermittelten Kenntnisse von Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und den Methoden der empirischen Soziologie Projekte durchzuführen. Studierende, die eine Ausbildung in diesem Bereich absolvieren, sollen lernen, das in ihrem Studium, insbesondere das in ihrem Hauptfach erworbene methodische und inhaltliche Wissen in der Kulturarbeit zu berücksichtigen und adäquate Darstellungsformen dafür zu finden. Außerdem soll im Rahmen ihrer Ausbildung die Fähigkeit erworben werden, mit öffentlichen und privaten Trägern der Kulturarbeit zusammenzuarbeiten.

 

Aktuelle Informationen zum Fach finden sich auf der Hompage des ZAK.